Bastelanleitung für einen Zeichenprojektor zum Dekorieren von Keksen

In der folgenden Anleitung möchte ich euch zeigen, wie man mit einer Taschenlampe, zwei Kartons, einer CD-Hülle und noch einigen anderen Utensilien, einen einfachen und kostengünstigen Zeichenprojektor basteln kann, den man zum Dekorieren von Keksen verwenden kann (aber natürlich auch für andere Zeichenprojekte). Das Bauen des Projektors war recht einfach und hat nicht viel Zeit in Anspruch genommen.
Als ich vor Kurzem damit begonnen habe, mich intensiver mit dem Dekorieren von Keksen zu beschäftigen, habe ich entdeckt, dass es diverse Hilfsmittel gibt, um ein bestimmtes Motiv auf einen Keks zu übertragen. Eine dieser Möglichkeiten ist der Kopykake Projektor. Was ein Kopykake Projektor ist und wie man ihn verwendet wird sehr schön beispielsweise auf Sweetopia oder SweetSugarbelle beschrieben. Das Prinzip ist folgendes: Der Projektor projiziert ein Bild auf den Keks, das man dann entweder mit einem Lebensmittelstift oder direkt mit dem Spritzbeutel (mit Icing gefüllt) nachzeichnen kann. Der Kopykake Projektor ist allerdings relativ teuer.
Dieser selbstgemachte Zeichenprojektor könnte eine Alternative zum Kopykake Projektor sein. Die Kosten für dieses Bastel-Projekt waren gering: ich habe ca. 10 Euro ausgegeben (nämlich für die Taschenlampe). Die passenden Kartons habe ich beim Entrümpeln eines Büromittelraums auf meiner Arbeitsstelle entdeckt. Alle weiteren Utensilien hatte ich zu Hause vorrätig. Hier kommt die Anleitung:

Bastelanleitung für einen Zeichenprojektor zum Dekorieren von Keksen

Was braucht man für den DIY Zeichenprojektor?

Die "kritischen" Zutaten:
(Weiter unten stehen noch mehr Infos zur Taschenlampe und den beiden Kartons.)

Fertiger Zeichenprojektor zum Dekorieren von Keksen.

- Taschenlampe
(sie sollte das Licht gleichmäßig verteilen, dient als Lichtquelle)

- Durchsichtige CD-Hülle
(das Motiv wird nachher auf Overheadfolie gebracht und auf die CD-Hülle gelegt)

- Karton A
(sollte relativ hoch sein, dient als Halterung für die Taschenlampe)

- Karton B
(sollte relativ groß, aber nicht zu hoch sein, dient als Halterung für die CD-Hülle)

Außerdem braucht ihr noch:

- Teppichmesser oder scharfes Messer
- Schneidebrett
- Schere
- Stift
- Tesafilm
- Isolierband oder anderes dickes Klebeband
- Etwas Klebefolie
- Doppelseitiges Klebeband (z.B. PowerStrips)
- Evtl. Paketband
- Optional: Geschenkpapier oder dekorative Klebefolie (um den Projektor zu "verschönern" :-))

Noch einige Informationen zur benötigten Taschenlampe und den zwei Kartons:

Taschenlampe 
Nicht jede Taschenlampe ist für dieses Projekt geeignet. Die richtige zu wählen ist entscheidend. Wichtig ist, dass die Taschenlampe das Licht gleichmäßig verteilt (so wie die rechte Lampe auf dem unteren Bild). Die Taschenlampe, die ich verwendet habe, war eine "fokussierbare Taschenlampe" von "Wetelux", die ich hier gefunden habe. Sie kostet ca. 10 Euro. Praktisch bei dieser Lampe ist auch, dass sich der Anschaltknopf und das Batteriefach an einer Stelle befinden, die man noch bequem erreichen kann, wenn die Taschenlampe im Karton steckt.
Wenn die Taschenlampe das Licht nicht gleichmäßig verteilt (so wie bei den linken und mittleren Lampen auf dem Bild), kann man das projizierte Bild kaum erkennen. Möglicherweise könnte man aber auch diese Taschenlampen verwenden, wenn man sie nicht nach unten, sondern seitlich (auf die Kartonwand hin) ausrichtet. Müsste man mal ausprobieren.

Die Taschenlampe sollte das Licht gleichmäßig verteilen (so wie die rechte Lampe). 

Karton A
Karton A wird die Taschenlampe halten und bestimmt somit den Abstand zwischen Taschenlampe und CD-Hülle. Man muss berücksichtigen, dass das projizierte Bild etwas größer ist, als das Bild, was auf die Overheadfolie gemalt wird (und sehr kleine Bilder zu malen ist schwer). Bei meinem Projektor entsprechen z.B. 4 cm auf der Overheadfolie 6,5 bis 7 cm auf dem Keks. Deshalb sollte der Karton möglichst hoch sein, denn: Je höher Karton A ist, desto kleiner ist der Unterschied zwischen der Größe des Bildes auf der Overheadfolie und der Größe des projizierten Bildes.
Mein Karton hatte die folgenden Maße: Breite: 17,5 cm, Tiefe: 15 cm, Höhe: 38,5 cm
Falls kein passender Karton gefunden werden kann, könnte man sich alternativ aus einem großen Blatt Fotokarton eine schmale, hohe Röhre basteln.

Karton B
Karton B sollte möglichst stabil sein. Er wird die CD-Hülle halten und  bestimmt somit den Abstand zwischen Keks und CD-Hülle. Der Karton sollte hoch genug sein, um bequem mit den Spritzbeuteln darunter arbeiten zu können. Er sollte allerdings auch nicht zu hoch sein, denn: je niedriger Karton B, desto kleiner ist der Unterschied zwischen der Größe des Bildes auf der Overheadfolie und der Größe des projizierten Bildes. Natürlich sollte der Karton auch breit genug sein, damit die Arme genug Platz haben.
Mein Karton hatte die folgenden Maße: Breite: 50 cm, Tiefe: 19 cm, Höhe: 23,5 cm

Schritt für Schritt Anleitung

Karton A & Taschenlampe
- Auf die Unterseite von Karton A mit einem Stift die Umrisse der Taschenlampe aufzeichnen, so dass ein Kreis entsteht, der ungefähr die Durchmesser der Taschenlampe hat. Diesen Kreis nun mit einem scharfen Messer oder Teppichmesser ausschneiden (in die Öffnung kommt nachher die Taschenlampe herein). Da die Unterseite meiner Box sehr dünn war, habe ich einige Streifen Paketklebeband über die Unterseite geklebt, um die Box zu stabilisieren (siehe mittleres Bild).
- Wer möchte kann Karton A nun mit Geschenkpapier oder dekorativer Klebefolie verkleiden, damit der Projektor nachher etwas netter aussieht.
- Nun kann die Taschenlampe in die Öffnung gesteckt werden, so dass die Lampe nach unten (in Richtung der Kartonöffnung) zeigt. Am besten, man stellt die Lampe vorher auf maximale Zoomstufe, so dass der Lichtkegel sehr breit ist. Um zu verhindern, dass die Taschenlampe in den Karton fällt, habe ich sie mit etwas dickem Klebeband (Isolierband) umwickelt (siehe rechtes Bild).
- Da ich Karton A mit Geschenkpapier eingepackt habe, habe ich die Laschen des Kartons noch mit etwas Klebefolie umhüllt, damit ich später Karton A leicht vom doppelseitigen Klebeband (das die beiden Kartons zusammenhält) wieder lösen kann.

Karton A vorher und nachher. Der Karton war relativ dünn. Um ihn zu stabilisieren, habe ich ihn mit etwas Paketband beklebt (mittleres Bild). Um zu verhindern, dass die Taschenlampe in den Karton rutscht, habe ich sie mit etwas dickem Klebeband umwickelt (rechtes Bild).

CD-Hülle
- Die CD-Hülle sollte klar durchsichtig sein. Man braucht nur eine Seite der CD-Hülle. Falls beide Seiten durchsichtig sind, kann man frei zwischen Ober- und Unterseite der Hülle wählen.
- Am besten die CD-Hülle noch einmal reinigen, so dass keine Schlieren darauf sind (sonst ist das projizierte Bild schlechter zu erkennen).

Karton B
- Auf die Oberseite von Karton B mit einem Stift die Umrisse der CD-Hülle aufzeichnen, so dass ein Rechteck entsteht. In die Umrisse der CD-Hülle ein weiteres Rechteck zeichnen, das etwas kleiner als die CD-Hülle ist. Dieses kleinere Rechteck wird nun mit einem scharfen Messer ausgeschnitten.
- Am besten auch noch die obere Lasche des Kartons abschneiden, da sie sonst die Sicht blockieren könnte. 
- Wer möchte kann Karton B nun mit Geschenkpapier oder dekorativer Klebefolie verkleiden, damit der Projektor nachher etwas netter aussieht.
- Die CD-Hülle wird nun auf das rechteckige Loch gelegt und mit Klebeband festgeklebt.
- Ich habe noch etwas Klebefolie um die CD-Hülle herum geklebt (siehe rechtes Bild), damit ich Karton A und B mit doppelseitigem Klebeband zusammen halten kann und dieses doppelseitige Klebeband auch hin und wieder erneuern kann. Das doppelseitige Klebeband habe ich links und rechts neben der CD-Hülle angeklebt (siehe rechtes Bild). Man könnte beide Kartons aber auch mit einfachem Klebeband zusammenkleben.
- Nun habe ich noch etwas weiße Klebefolie in den Karton geklebt an die Stelle, wo ich nachher den Keks hinlegen werde (siehe rechtes Bild). Somit kann man die Fläche reinigen, auf die der Keks gelegt wird. Alternativ könnte man den Keks natürlich auch auf ein Brett oder einen Teller legen.

Karton B vorher und nachher. Durch die weiße Klebefolie kann die Fläche, auf die der Keks gelegt wird, abgewaschen werden. Das doppelseitige Klebeband hält Karton A und B zusammen.

Keks mit projiziertem Bild.

Fertig ist der Zeichenprojektor! Man kann ihn nun zum Arbeiten auf einen Tisch stellen.

In nächsten Beitrag geht es darum, wie man den Zeichenprojektor verwendet. Die Verwendung ist im Prinzip sehr ähnlich zum Kopykake Projektor. Allerdings kann man bei diesem DIY Zeichenprojektor nicht die Bildgröße flexibel anpassen, sondern muss direkt die richtige Bildgröße wählen, wenn man das Bild auf die Overheadfolie bringt.

Dieser Zeichenprojektor ist vielleicht nicht ganz so flexibel wie ein Kopykake Projektor, hat mir bisher aber beim Dekorieren von Keksen sehr gute Dienste geleistet. Ich denke, es gibt auch einige Vorteile gegenüber dem Kopykake Projektor: der selbstgemachte Projektor ist günstiger, braucht weniger Platz zum Verstauen (die Kartons können ineinander gestapelt werden), ist leiser und hat ein geringeres Gewicht, so dass er leichter hin und her getragen werden kann.

Viel Spaß beim Basteln und Kekse Dekorieren!